„Laika“ - Trakehnerstute, 9 Jahre, Springpferd
Gerufen wurde ich im Sommer zu einer Stute, die seit 3 Wochen wegen einer unbekannten, massiven Lahmheit hinten rechts nicht mehr bewegt werden konnte. Trotz verschiedener Salben, Umschlägen, Schmerztabletten etc. trat jedoch leider keine Besserung ein.
Befund in Kürze
- Ganganalyse: bergab: Gang auf 2 Hufspuren, die Hinterhand weicht um ca. 20 cm nach links aus.
Schritt/Trab: auf gerader Strecke: Hinterhand weicht nach links aus, deutliche
Lahmheit hinten rechts, Gang auch hier auf 2 Hufspuren
Rechte Hand: Takt unharmonisch und fester im Gesamteindruck - Keine früheren Operationen und/oder Unfälle bekannt
- Muskelkette der rechten Seite von der Hinterhand bis zur Halswirbelsäule mit deutlich vermehrter Spannung
- Reflexe rechts stark reduziert im Übergang zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule
- Spannung der Leber massiv erhöht
- Sattel: zu eng, gibt zu viel Druck vor allem im hinteren Bereich
- Zähne: in Ordnung
- Offenstallhaltung mit tägl. Weidegang
Laika versuchte durch die Lahmheit und mit dem Gang auf 2 Hufschlägen, der Leber (rechts) mehr Platz zu verschaffen um dadurch weniger unangenehmen Druck auf das Organ zu bekommen. Gleich verhält es sich mit der Biegung nach rechts: Hier versucht sie der Spannung aus zu weichen, indem sie mit der Hinterhand nach aussen weicht. In diesem Fall ist eine massive Spannungserhöhung der Leber als Ursache zu betrachten, welche die dazugehörigen Reflexe in einem spezifischen Wirbelsäulenbereich reduziert.
Behandlung
- Normalisierung des Reflexzustandes der Wirbelsäule
- Lösen der Blockaden der Lendenwirbelsäule
- Behandlung der Leber, welche später auch der Besitzerer lernt
Bei einem kurzen Zwischenbefund (nach ca 20min) läuft sie schon deutlich besser. Nach ca. 35 min läuft sie gerade in der Spur der Vorderhufe bergab und auf dem Ebenen ohne auszuweichen. Sie lässt die komplette, saubere Bewegung rechts noch nicht komplett zu, was nach 3 Wochen Boxenruhe auch völlig normal ist. Umstellung der Fütterung (keine Heulage/Silage, Brot, Reduktion von Äpfeln/Rüebli....) Homöopatisches Medikament: Hepar sulfuris sowie eine Stoffwechselsanierung (ca 6-8 Wochen) um die Verdauung zu entlasten und anschliessend erneut auf zu bauen und sauber zu aktivieren.
Verlauf
Weiterführung spezifischer Behandlungstechniken durch den Besitzer über 3-4 Tage mit leichter Bewegungs- und Belastungssteigerung: erst locker im Gelände, dass das Pferd Zeit bekommt sich an den „neuen“ Zustand zu gewöhnen mit viel Koordination, Seitengängen..... Danach kommt die Arbeit auf dem Reitplatz an der Longe mit leichter Kavalettiarbeit locker vorwärts-abwärts etc.. Am 4. Tag konnte wieder völlig normal und wie gewohnt im Training mit ihr gearbeitet werden.